Soziale Phobie Therapie und Behandlung

Extreme Schüchternheit: Soziale Phobie Therapie und Behandlung

Soziale Phobie Therapie und Behandlung: Anzeichen und Symptome. Eine soziale Phobie kennzeichnet sich vor allem durch starke Angst vor negativen Bewertungen anderer aufgrund des eigenen Aussehens oder Verhaltens. Beispielsweise haben die Betroffenen Angst vor Behördengängen, Kontakt mit dem anderen Geschlecht oder dem Sprechen in der Öffentlichkeit. Sie befürchten, dass man ihnen dabei das Erröten, Schwitzen oder Zittern ansehen könnte. Direkter Blickkontakt wird daher oftmals vermieden. Die Angstreaktion kann dabei teilweise das Ausmaß einer Panikattacke annehmen. Obwohl die Betroffenen wissen, dass die Angst rational unbegründet ist, vermeiden sie Situationen, die Angst auslösen oder ertragen sie nur mit extremen Leidensdruck. Eine soziale Phobie geht dabei weit über eine ausgeprägte Schüchternheit hinaus, da sie zu einer extremen Minderung der Lebensqualität und einer Einschränkung des Handlungsfeldes führen. So hindert eine soziale Phobie Betroffene beispielsweise daran Beziehungen zu Freunden oder der Familie aufzunehmen und führt teilweise sogar zur sozialen Isolation. Des Weiteren können Menschen, die unter einer sozialen Phobie leiden ihr volles Leistungspotenzial in beruflicher Hinsicht durch ihre Gehemmtheit nicht immer ausschöpfen.  

Soziale Phobie Therapie und Behandlung: Einfluss der Depression und anderer Faktoren. In unterschiedlichen Studien konnte gezeigt werden, dass Personen, die an einer sozialen Phobie leiden, ebenfalls an einer Depression erkrankt waren. In den meisten Fällen entwickelte sich die soziale Phobie vor der Depression. Insgesamt ist das Risiko eine Depression zu entwickeln ist im Vergleich zu Personen ohne Angststörungen dreimal so hoch. Außerdem begünstigen soziale Phobien die Gefahr von Alkohol- oder Substanzmissbrauch. Darüber hinaus lernen Personen mit einer sozialen Phobie aufgrund ihrer Ängste seltener Partner kennen oder haben deutlich öfter eine schlechtere Berufsausbildung, da sie sich seltener zutrauen Leistung zu erbringen oder Prüfungen zu bestehen. 

Soziale Phobie Therapie und Behandlung: Verhaltenstherapie

Die Wirksamkeit der kognitiven Verhaltenstherapie zur Behandlung einer sozialen Phobie gilt als erwiesen. Im Rahmen der Verhaltenstherapie werden unter anderem Konfrontationsübungen durchgeführt. Zunächst erarbeiten der Patient und der Therapeut gemeinsam die angstauslösende Situation und benennen Faktoren, die die Angst verstärken oder abschwächen. Anschließend suchen Betroffene, vorerst mit therapeutischer Unterstützung, die angstauslösenden Situationen wiederholt auf und bleiben solange in diesen Situationen bis die körperlichen Reaktionen, die Angst oder das Unbehagens nachlassen. Zunächst besteht bei den Meisten die Annahme, dass die Angst bei einer Konfrontationsübung ins Unermessliche steigt. Der natürliche Angstverlauf  bildet sich jedoch umgekehrt U-förmig ab. Das bedeutet, dass die Angstreaktion durch die natürliche Regulation des Körpers nach Erreichen des Maximums automatisch wieder abflacht.  Dieser Mechanismus ermöglicht es bestehende Befürchtungen auf ihre Richtigkeit und Angemessenheit zu überprüft. Es entsteht die neue Erfahrungen, dass die Situationen keine reale Gefahr darstellen. Somit kommt es zu einer kognitiven Neubewertung. Eine Konfrontationsübung zur Behandlung einer sozialen Phobie könnte zum Beispiel darin bestehen fremde Menschen anzulächeln oder die sie nach der Uhrzeit zu fragen.

Zusätzlich beinhaltet die Therapie eine kognitive Auseinandersetzung mit dysfunktionalen Gedanken und Erwartungen. Ziel ist es, dass Betroffene lernen problematische Gedanken zu identifizieren und zu korrigieren, um sich letztendlich funktional in entsprechenden Situationen zu verhalten. Eine Korrektur könnte beispielsweise darin bestehen zu erkennen, dass Kritik vom Vorgesetzten nicht – wie zunächst angenommen – direkt zur Kündigung führt. 

Viele Betroffene leiden so sehr unter ihren massiven Ängsten, dass sie sich nicht trauen mit ihrem Arzt darüber zu sprechen. Bleibt eine soziale jedoch Phobie unbehandelt, kommt es nur selten zu einer spontanen Verbesserung der Symptomatik. Stattdessen wird das Risiko für die Erkrankung an anderen Störungsbildern erhöht.

Neurologe und Psychotherapeut

Dr. Pastushenko