Burnout Beamte Dienstunfähigkeit

Burnout Beamte oftmals im Beruf überlastet

Burnout – Beamte oftmals im Beruf überlastet​

Ob Schule, Kommunalamt, JVA,  Polizei, Zoll oder Feuerwehr – Beamte sind in ihren Berufen täglich unterschiedlichen Belastungen ausgesetzt. Sie erleben Aggressivität, persönliche Anfeindungen, arbeiten unter Zeitdruck und haben eine hohe Arbeitsdichte. Dass eine Berufsunfähigkeit Beamte unter solchen Bedingungen schnell betrifft, kommt nicht selten vor. Die gefahrenbezogenen Tätigkeiten von Beamten, die bei der Polizei oder Feuerwehrwehr arbeiten, stellen eine besondere Belastung für die Psyche da: der Körper ist ständig auf Bedrohung und damit Stress eingestellt, dass Burnout Beamte heimsucht, ist kein Wunder.

Personalmangel und Wechselschichten können Faktoren sein, die zu einer Überarbeitung und (emotionaler) Erschöpfung führen können. Gefühle von Hilflosigkeit, Überforderung, Daueranspannung und ständigem Konzentrationserfordernis können bei wachsenden Aufgaben und zunehmenden Zeitdruck nicht verarbeitet werden. Für den Körper und die Seele ist diese Kombination jedoch gesundheitsgefährdend; das Auseinandersetzen mit dem Erleben von Ereignissen und den zugehörigen Emotionen ist notwendig, um weiterhin ein verantwortungsvolles Arbeiten zu gewährleisten. Die Einschränkung im Handeln kann in einzelnen Fällen sogar dazu führen, in lebensbedrohliche Situationen zu geraten.

Burnout – Verwaltungsmitarbeiter im gehobenen Dienst

Eine andere Art von Stress erleben Verwaltungsmitarbeiter im gehobenen Dienst: Von ihnen wird erwartet, dass sie sich an schnell verändernde Vorschriften anpassen und so viele Aufgaben abarbeiten, wie nur möglich. Wenn dann noch neben Pflichten im Büro Aufgaben im Service- und Beratungsbereich entstehen, kann sich rapide ein Gefühl der Überlastung einstellen. Doch nicht nur die Masse der Arbeit kann Beschäftigte im gehobenen Verwaltungsdienst überlasten, auch das Verhalten des Vorgesetzten trägt zu einer verminderten Zufriedenheit bei.

Der vermittelte Druck des Chefs löst bei Angestellten des Öffentlichen Dienstes oft Stress aus, der sich nicht abbauen lässt. Die Papierarbeiten stapeln sich, die Pausen werden durchgearbeitet und an Lob mangelt es. Diese Zustände können Gefühle der Frustration, der Überforderung oder Erschöpfung aufkommen lassen. Ist dann im Bürokratiebetrieb keine Entlastung durch Kollegen möglich, kann Burnout die Folge sein. Dauerhaft unter schwierigen Bedingungen zu arbeiten, ergibt für viele Beamte Dienstunfähigkeit als Konsequenz. Doch bevor Beamte Dienstunfähigkeit beklagen müssen, entscheiden die eigenen Einstellungen, inwiefern äußere Umstände auf sie einwirken.

Wenn Burnout Beamte erfasst – Wer ist anfällig dafür?

Wer glaubt, dass er nur sehr mangelnd Kontroll- und Einflussmöglichkeiten hat, besitzt bereits eine Haltung, die eine Burnout Erkrankung begünstigen kann. Insbesondere bei der Polizei, Feuerwehr oder der Armee sind Konfrontationen mit dem Tod ein Bestandteil der Arbeit. Wer generell Angst und Unsicherheit verspürt, bekommt durch solche Ereignisse weiterte Impulse, die negative Emotionen ankurbeln können. „Ich konnte nicht helfen“ oder „was wäre wenn“ sind Gedanken, die mit solchen Emotionen einhergehen. Kommen dann noch die persönlichen Eigenschaften hinzu, dass man emotional, sensibel und nicht belastbar genug ist, sucht ein Burnout Beamte schnell auf. Als Verwaltungsmitarbeiter im gehobenen Dienst kann dann ein erhöhtes Risiko für eine Burnout Erkrankung bestehen, wenn der/die Betroffene so ehrgeizig ist, dass die eigenen Grenzen nicht mehr vernommen werden.

Sind Sie beispielsweise jemand, der gerne Verantwortung übernimmt, kann sich ein schlechtes Gewissen einstellen, sobald man dem Vorgesetzten nicht mehr gerecht wird. Die zwanghafte Haltung, dem Druck, dem man als Angestellter im öffentlichen Dienst begegnet, standzuhalten, kann in einer Überschätzung und damit Überbelastung in psychischer und körperlicher Hinsicht enden. Zielstrebigkeit und übermütige Motivation sind in einem solchen Maße schließlich nicht mehr gesund – wer nicht mehr in der Lage ist „Nein“ zu sagen, dem wird schließlich körperlich und geistig das Signal gesetzt, dass die Arbeitsbelastungen einfach nicht mehr zu bewältigen sind.

Wie kann ich mit den Anforderungen meines Beamtenalltags umgehen?

Wie kann man als Beamter das Risiko senken, nicht in die Berufsunfähigkeit zu rutschen? Routinen können zwar Sicherheit geben, aber eine Veränderung muss grundsätzlich nicht schlechtes sein – ein Wechsel der Aufgaben oder des Berufsumfeldes kann genügen, um die mit der Arbeit verbundenen negativen Gefühle durch positive neue Erfahrung zu verarbeiten. Die wichtigste Voraussetzung, um die Psyche aufgrund von Zeitdruck nicht zu sehr zu belasten, ist Erholung. Gerade in Berufen, die täglich viele Entscheidungen abverlangen, sollte man sich selbst Ruhephasen verordnen und von einem Gedanken lösen, der einem häufig in Bezug auf Erholung ein schlechtes Gewissen macht: „Ich verschwende meine Zeit und könnte jetzt etwas tun“ – doch Pausen sind keine Zeitverschwendung! Es ist wichtig, sich Zeit zu nehmen, um dem Körper und der Psyche die Zeit zu schenken, die sie zur Erholung brauchen.

Ein bewusstes Nichts-tun, ohne sich zu stressen, vorher etwas schaffen zu müssen, kann den Organismus dazu bringen, sich zu entspannen. Nicht nur Phasen der Erholung helfen bei der Verarbeitung von Gefühlen und Ereignissen, auch Bewegung oder aktive Freizeitgestaltung unterstützen dabei, die Immunität von Körper und Seele zu wahren. Da Frustrationen zum Berufsalltag gehören können, ist es wichtig, eine Burnout Diagnose professionell feststellen zu lassen. Nicht jede Überforderung oder stressige Phase erfüllt die Kriterien eines Burnouts. Eine Erkrankung an Burnout geht meistens mit Angst und körperlichen Beschwerden einher, sie ist daher unbedingt von Angststörungen und posttraumatischen Belastungsstörungen abzugrenzen.

Neurologe und Psychotherapeut

Dr. Pastushenko