Primäre Persönlichkeitsstruktur

Die Grundlagen der primären Persönlichkeitsmerkmale. 

Die primäre Persönlichkeitsstruktur bezieht sich auf die grundlegenden und stabilen Merkmale einer Person, die ihre Verhaltensmuster, Einstellungen und Reaktionen auf verschiedene Situationen beeinflussen. 

Die primären Persönlichkeitsmerkmale sind tief verwurzelt und entwickeln sich in der Regel früh im Leben. Sie prägen die Art und Weise, wie eine Person mit anderen interagiert, Entscheidungen trifft und sich in verschiedenen sozialen und beruflichen Kontexten verhält.

Die „Big Five“ sind fünf grundlegende Persönlichkeitsmerkmale, die in der Persönlichkeitspsychologie verwendet werden, um die individuellen Unterschiede in der Persönlichkeit zu beschreiben. Jedes dieser Merkmale repräsentiert einen breiten Bereich von Verhaltensweisen, Einstellungen und Eigenschaften. Hier sind sie im Einzelnen erklärt:

Extraversion

Extravertierte Menschen sind gesellig, kontaktfreudig und gesprächig. Sie suchen die Gesellschaft anderer, sind gesellig und haben oft ein hohes Energieniveau. Sie genießen es, im Mittelpunkt zu stehen, und fühlen sich in sozialen Situationen wohl. Im Gegensatz dazu sind introvertierte Menschen eher zurückhaltend, ruhig und ziehen es vor, alleine oder in kleinen Gruppen zu sein.

 Im Gegensatz dazu kann Extraversion als Vermeidung von Einsamkeit betrachtet werden, da extravertierte Personen dazu neigen, sich unwohl oder unglücklich zu fühlen, wenn sie alleine sind.

Extravertierte Menschen ziehen es vor, Zeit mit anderen zu verbringen und suchen aktiv nach sozialen Aktivitäten und Gesellschaft. Sie genießen den Austausch von Ideen, die Kommunikation mit anderen und die Teilnahme an Gruppenaktivitäten. Die Anwesenheit anderer gibt ihnen Energie und sie fühlen sich oft lebendiger und motivierter, wenn sie in sozialen Umgebungen sind.

Der Grund, warum extravertierte Personen oft das Alleinsein vermeiden, liegt darin, dass sie sich in ihrer Interaktion mit anderen aufladen und soziale Stimulation benötigen, um sich wohl und zufrieden zu fühlen. Das Alleinsein kann für sie langweilig oder sogar belastend sein, da es ihnen an externen Reizen und der Möglichkeit des sozialen Austauschs fehlt.

Es ist wichtig zu beachten, dass dies nicht bedeutet, dass extravertierte Personen keine Zeit für sich selbst benötigen oder nicht in der Lage sind, allein zu sein. Jeder Mensch hat unterschiedliche Bedürfnisse in Bezug auf soziale Interaktionen und Alleinsein. Extravertierte Menschen bevorzugen jedoch in der Regel eine größere Menge an sozialer Interaktion und finden Erfüllung und Energie in der Gesellschaft anderer.

Personen mit einer geringeren Ausprägung von Extraversion können dazu neigen, bestimmte Verhaltensweisen oder Situationen zu vermeiden, die mit diesem Persönlichkeitsmerkmal in Konflikt stehen. Hier sind einige Beispiele dafür, was eine Person mit geringerer Extraversion möglicherweise vermeiden könnte:

Große Menschenmengen: Personen mit geringerer Extraversion können große Menschenansammlungen oder übermäßig laute Umgebungen meiden. Sie fühlen sich möglicherweise unwohl oder überfordert in überfüllten Situationen und ziehen es vor, ruhigere und weniger überstimulierende Umgebungen zu wählen.

Small Talk: Menschen mit geringerer Extraversion können oberflächlichen Small Talk oder belanglose Gespräche vermeiden. Sie bevorzugen möglicherweise tiefgründigere und bedeutsamere Gespräche, anstatt über alltägliche Themen zu plaudern.

Öffentliche Auftritte: Personen mit geringerer Extraversion könnten es vorziehen, öffentliche Auftritte oder das Sprechen vor einer großen Gruppe zu vermeiden. Sie fühlen sich möglicherweise unwohl, wenn sie im Mittelpunkt stehen oder im Rampenlicht stehen müssen, und ziehen eher kleinere und intimerer Setting vor.

Übermäßig gesellige Aktivitäten: Menschen mit geringerer Extraversion können übermäßig gesellige Aktivitäten, die viel soziale Interaktion erfordern, meiden. Sie bevorzugen möglicherweise ruhigere und weniger hektische Unternehmungen, bei denen sie sich zurückziehen und Zeit für sich selbst haben können.

Verträglichkeit

Verträglichkeit bezieht sich auf die Fähigkeit, in Beziehungen harmonisch zu interagieren und mit anderen mitfühlend und kooperativ umzugehen. Menschen mit einem hohen Maß an Verträglichkeit sind freundlich, kooperativ, hilfsbereit und tolerant gegenüber anderen. Sie neigen dazu, Konflikte zu vermeiden und suchen nach Konsens und Harmonie in sozialen Interaktionen. Personen mit einem niedrigen Maß an Verträglichkeit können eher misstrauisch, egoistisch oder konfliktbereit sein.

Eine hohe Verträglichkeit führt dazu, dass Personen eher bestrebt sind, harmonische Beziehungen aufrechtzuerhalten und Konflikte zu minimieren. Sie haben oft ein starkes Bedürfnis nach Harmonie und Frieden und sind bereit, Zugeständnisse zu machen, um Konflikte zu vermeiden. Hier sind einige Aspekte, die eine Person mit hoher Verträglichkeit möglicherweise vermeiden möchte:

Konfrontationen: Menschen mit hoher Verträglichkeit neigen dazu, Konfrontationen zu meiden. Sie versuchen, Auseinandersetzungen oder Streitigkeiten zu vermeiden und suchen nach friedlichen Lösungen. Sie sind eher darauf bedacht, harmonische Beziehungen aufrechtzuerhalten, anstatt in Konflikte verwickelt zu werden.

Aggressives Verhalten: Personen mit hoher Verträglichkeit vermeiden in der Regel aggressives oder konfrontatives Verhalten. Sie versuchen, andere nicht anzugreifen oder zu verletzen, sondern setzen auf eine freundliche und respektvolle Kommunikation.

Streitigkeiten: Menschen mit hoher Verträglichkeit versuchen oft, Streitigkeiten zu vermeiden. Sie sind eher bereit, nach Kompromissen zu suchen und sich anzupassen, um Konflikte zu verhindern und eine positive Atmosphäre aufrechtzuerhalten.

Uneinigkeiten: Personen mit hoher Verträglichkeit können es vermeiden, sich in Diskussionen oder Debatten zu verwickeln, bei denen es zu Meinungsverschiedenheiten oder Uneinigkeiten kommen kann. Sie bevorzugen möglicherweise ein harmonisches Miteinander und suchen nach Gemeinsamkeiten anstatt nach Kontroversen.

Eine Person mit einer niedrigeren Verträglichkeit neigt dazu, bestimmte Verhaltensweisen oder Merkmale zu vermeiden, die mit dieser Persönlichkeitsstruktur in Konflikt stehen. Hier sind einige Beispiele dafür, was eine Person mit geringerer Verträglichkeit möglicherweise vermeiden könnte:

Konflikte: Personen mit geringerer Verträglichkeit meiden oft Konflikte oder Auseinandersetzungen. Sie versuchen, Konfrontationen zu vermeiden und suchen nach friedlichen Lösungen. Sie neigen dazu, Kompromisse einzugehen oder nach Harmonie zu streben, um Konflikte zu vermeiden.

Egozentrisches Verhalten: Eine Person mit geringerer Verträglichkeit kann egozentrisches oder egoistisches Verhalten vermeiden. Sie sind möglicherweise darauf bedacht, die Bedürfnisse und Interessen anderer zu berücksichtigen und zeigen eher mitfühlendes und kooperatives Verhalten.

Dominantes Auftreten: Personen mit geringerer Verträglichkeit vermeiden oft ein dominantes oder übermäßig selbstbewusstes Auftreten. Sie neigen dazu, andere nicht zu dominieren oder zu kontrollieren, sondern eher auf Kooperation und Teamarbeit zu setzen.

Rücksichtsloses Verhalten: Menschen mit geringerer Verträglichkeit versuchen in der Regel, rücksichtsloses Verhalten zu vermeiden, das anderen schaden könnte. Sie nehmen Rücksicht auf die Gefühle und Bedürfnisse anderer und sind bestrebt, ihre Handlungen und Entscheidungen darauf abzustimmen.

Es ist wichtig anzumerken, dass dies allgemeine Tendenzen sind und nicht auf jede einzelne Person mit geringerer Verträglichkeit zutreffen müssen. Persönlichkeit ist komplex und individuell, und verschiedene Menschen können unterschiedliche Verhaltensweisen und Präferenzen aufweisen, unabhängig von ihrer Verträglichkeit.

Gewissenhaftigkeit

Die Personenstruktur Gewissenhaftigkeit bezieht sich auf das Persönlichkeitsmerkmal, bei dem Menschen organisiert, pflichtbewusst und gewissenhaft sind. Es ist wichtig anzumerken, dass die Gewissenhaftigkeit als Persönlichkeitsmerkmal in der Regel nicht mit der Vermeidung von Kontroversen in Verbindung gebracht wird. Die Gewissenhaftigkeit bezieht sich eher auf Eigenschaften wie Zuverlässigkeit, Genauigkeit und Pflichtbewusstsein. In Bezug auf die Vermeidung von Schuldgefühlen kann die Gewissenhaftigkeit als Persönlichkeitsmerkmal tatsächlich eine Rolle spielen.

Menschen mit hoher Gewissenhaftigkeit neigen dazu, sorgfältig zu planen, Aufgaben gründlich zu erledigen und Verantwortung zu übernehmen. Sie setzen sich hohe Standards und bemühen sich, diese zu erreichen. Sie legen großen Wert auf Genauigkeit und Details, um Fehler zu minimieren. Darüber hinaus sind sie häufig gut organisiert und diszipliniert.

Die Gewissenhaftigkeit hat normalerweise nichts mit der Vermeidung von Kontroversen zu tun. Es gibt jedoch andere Persönlichkeitsmerkmale, die mit der Vermeidung von Konflikten oder Kontroversen in Verbindung gebracht werden, wie beispielsweise die Persönlichkeitsstruktur Verträglichkeit. Menschen mit einer höheren Verträglichkeit können dazu neigen, Konflikte zu vermeiden und Harmonie anzustreben.

Durch ihre Sorgfalt und ihren Eifer, Dinge richtig zu machen, vermeiden gewissenhafte Personen oft Schuldgefühle. Sie möchten Fehler vermeiden, weil sie sich danach schlecht fühlen würden. Sie nehmen ihre Verantwortung ernst und möchten keine negativen Konsequenzen oder Enttäuschungen verursachen, weder für sich selbst noch für andere.

Diese Vermeidung von Schuldgefühlen kann dazu führen, dass Personen mit hoher Gewissenhaftigkeit sehr gewissenhaft und akribisch vorgehen. Sie überprüfen ihre Arbeit gründlich, sind pünktlich, halten Versprechen ein und treffen gut durchdachte Entscheidungen. Indem sie diese Verantwortung übernehmen und ihre Pflichten erfüllen, reduzieren sie die Wahrscheinlichkeit, Schuldgefühle zu empfinden.

Personen mit einer geringeren Ausprägung von Gewissenhaftigkeit können dazu neigen, bestimmte Verhaltensweisen oder Situationen zu meiden, die mit diesem Persönlichkeitsmerkmal in Konflikt stehen. Hier sind einige Beispiele dafür, was eine Person mit geringerer Gewissenhaftigkeit möglicherweise vermeiden könnte:

Strikte Zeitpläne: Personen mit geringerer Gewissenhaftigkeit könnten es vermeiden, sich strikt an Zeitpläne oder feste Routinen zu halten. Sie bevorzugen möglicherweise eine flexiblere Herangehensweise und fühlen sich eingeschränkt oder eingeengt, wenn sie sich zu sehr an vordefinierte Abläufe halten müssen.

Detailarbeit: Menschen mit geringerer Gewissenhaftigkeit könnten Aufgaben oder Tätigkeiten meiden, die eine hohe Genauigkeit und Sorgfalt erfordern. Sie bevorzugen möglicherweise einen schnelleren und weniger detaillierten Arbeitsstil und verlieren möglicherweise schneller das Interesse an Aufgaben, die zu viel Aufmerksamkeit für kleine Details erfordern.

Langfristige Planung: Personen mit geringerer Gewissenhaftigkeit können dazu neigen, langfristige Planungen oder langfristige Ziele zu vermeiden. Sie könnten eher im Hier und Jetzt leben und weniger Wert auf eine detaillierte Planung für die Zukunft legen. Sie können spontaner sein und sich auf kurzfristige Ziele und Erfahrungen konzentrieren.

Perfektionismus: Menschen mit geringerer Gewissenhaftigkeit können den Drang vermeiden, alles perfekt zu machen oder hohe Standards zu setzen. Sie akzeptieren möglicherweise eher Unvollkommenheiten und sind weniger darauf bedacht, Fehler zu vermeiden oder makellose Ergebnisse zu erzielen.

Es ist wichtig zu beachten, dass dies allgemeine Tendenzen sind und nicht auf jede einzelne Person mit geringerer Gewissenhaftigkeit zutreffen müssen. Persönlichkeit ist komplex und individuell, und verschiedene Menschen können unterschiedliche Vorlieben und Abneigungen haben, unabhängig von ihrem Ausmaß an Gewissenhaftigkeit.

Neurotizismus

Neurotizismus bezieht sich auf die emotionale Stabilität einer Person. Menschen mit einem hohen Maß an Neurotizismus erleben oft intensive und negative Emotionen wie Ängstlichkeit, Nervosität, Unsicherheit und Stimmungsschwankungen. Sie neigen dazu, sich leichter von Stress beeinflussen zu lassen und sind anfälliger für psychische Belastungen. Im Gegensatz dazu sind Menschen mit niedrigerem Neurotizismus emotional stabiler und gelassener.

In Bezug auf die Vermeidung kann der Neurotizismus als Persönlichkeitsmerkmal dazu führen, dass Personen bestimmte Situationen oder Erfahrungen meiden, die ihre negativen Emotionen verstärken könnten.

Menschen mit hoher Neurotizismus-Ausprägung neigen dazu, eine erhöhte Empfindlichkeit für Stress, Unsicherheit und Angst zu haben. Sie können dazu neigen, sich in Situationen unwohl zu fühlen, die potenziell negative Emotionen hervorrufen könnten. Hier sind einige Beispiele dafür, was eine Person mit hoher Neurotizismus-Ausprägung möglicherweise vermeiden könnte:

Konfliktsituationen: Personen mit hoher Neurotizismus-Ausprägung können Konflikte meiden, um negative Emotionen wie Angst, Frustration oder Traurigkeit zu vermeiden. Sie ziehen es möglicherweise vor, Konfrontationen zu vermeiden und harmonische Beziehungen aufrechtzuerhalten.

Risikoreiche Situationen: Menschen mit hoher Neurotizismus-Ausprägung können dazu neigen, risikoreiche oder unsichere Situationen zu meiden. Sie möchten möglicherweise keine zusätzlichen Stressfaktoren in ihr Leben bringen und versuchen, sich in sichereren und kontrollierbaren Umgebungen aufzuhalten.

Unbekannte Situationen: Personen mit hoher Neurotizismus-Ausprägung können dazu neigen, sich vor unbekannten oder neuen Situationen zurückzuziehen. Sie fühlen sich möglicherweise unsicher und ängstlich angesichts des Unbekannten und ziehen es vor, sich in vertrauten Umgebungen aufzuhalten.

Emotionale Belastung: Menschen mit hoher Neurotizismus-Ausprägung können dazu tendieren, Situationen zu meiden, die eine hohe emotionale Belastung mit sich bringen. Sie könnten versuchen, sich von starken negativen Emotionen wie Angst, Traurigkeit oder Wut fernzuhalten.

Es ist wichtig zu beachten, dass dies allgemeine Tendenzen sind und nicht auf jede einzelne Person mit hoher Neurotizismus-Ausprägung zutreffen müssen. Persönlichkeitsmerkmale sind komplex und individuell, und verschiedene Menschen können unterschiedliche Strategien entwickeln, um mit ihrer emotionalen Sensibilität umzugehen. Einige Personen mit hoher Neurotizismus-Ausprägung können auch aktiv an der Bewältigung von Ängsten arbeiten und sich bewusst mit Situationen auseinandersetzen, um ihre emotionale Stabilität zu stärken.

Offenheit für Erfahrungen

Offenheit für Erfahrungen bezieht sich auf die Bereitschaft, Neues zu entdecken, Intellektualität, Kreativität und Vorlieben für Abwechslung. Menschen mit hoher Offenheit sind oft neugierig, einfallsreich, fantasievoll und haben ein breites Spektrum an Interessen. Sie sind offen für neue Ideen, Denkweisen und Erfahrungen. Personen mit geringerer Offenheit können eher traditionell, konventionell und zurückhaltend sein.

Im Zusammenhang mit Vermeidung bedeutet dies, dass Personen mit hoher Offenheit für Erfahrungen eher dazu neigen, Routine und Vorhersehbarkeit zu vermeiden und stattdessen nach neuen und abwechslungsreichen Erfahrungen suchen.

Menschen mit hoher Offenheit für Erfahrungen können Routinen meiden, da sie sich von ihnen eingeschränkt fühlen könnten. Sie möchten möglicherweise neue Perspektiven entdecken, sich neuen Herausforderungen stellen und neue Wege erkunden. Hier sind einige Beispiele dafür, was eine Person mit hoher Offenheit für Erfahrungen möglicherweise vermeiden könnte:

Eingeschränkte Denkmuster: Personen mit hoher Offenheit für Erfahrungen könnten den Vermeidungsmechanismus gegenüber eingeschränkten Denkmustern oder starren Überzeugungen anwenden. Sie möchten möglicherweise vermeiden, in bestimmten festgefahrenen Denkweisen gefangen zu sein und stattdessen offen für neue Ideen und Perspektiven bleiben.

Langweilige oder vorhersehbare Aktivitäten: Menschen mit hoher Offenheit für Erfahrungen könnten eher langweilige oder vorhersehbare Aktivitäten meiden, da sie nach neuen und aufregenden Erlebnissen suchen. Sie könnten sich von eintönigen Routinen gelangweilt fühlen und stattdessen nach Abwechslung und Herausforderung suchen.

Konservative oder traditionelle Ansichten: Personen mit hoher Offenheit für Erfahrungen könnten konservative oder traditionelle Ansichten vermeiden, da sie eher zu innovativen Ideen und alternativen Perspektiven neigen. Sie möchten möglicherweise verschiedene Standpunkte erkunden und vermeiden, sich auf eingefahrene Denkmuster zu beschränken.

Begrenzte kulturelle Erfahrungen: Menschen mit hoher Offenheit für Erfahrungen können den Vermeidungsmechanismus gegenüber begrenzten kulturellen Erfahrungen anwenden. Sie möchten möglicherweise verschiedene Kulturen kennenlernen, neue Orte besuchen und sich mit verschiedenen Lebensstilen und Traditionen auseinandersetzen.

Es ist wichtig zu beachten, dass dies allgemeine Tendenzen sind und nicht auf jede einzelne Person mit hoher Offenheit für Erfahrungen zutreffen müssen. Persönlichkeitsmerkmale sind vielschichtig und individuell, und verschiedene Menschen können unterschiedliche Präferenzen und Herangehensweisen an die Vermeidung bestimmter Aspekte haben. Einige Personen mit hoher Offenheit für Erfahrungen können auch bestimmte Routinen oder Traditionen schätzen, solange sie mit neuen Ideen und Erlebnissen kombiniert werden.

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