Generalisierte Angststörung körperliche Symptome

Generalisierte Angststörung körperliche Symptome: Wenn die Angst den Körper beeinflusst

Generalisierte Angststörung- körperliche Symptome: Die generalisierte Angststörung (GAS) ist mehr als nur ein Gefühl von Sorge oder Nervosität. Sie kann auch eine Vielzahl körperlicher Symptome auslösen, die das Leben der Betroffenen stark beeinflussen. In diesem Artikel werden wir die körperlichen Symptome der GAS eingehend untersuchen und Wege zur Bewältigung aufzeigen.

Die Verbindung zwischen Psyche und Körper:

Die GAS ist eine psychische Erkrankung, die sich in erster Linie durch exzessive und andauernde Sorgen auszeichnet. Doch diese psychischen Belastungen haben auch erhebliche Auswirkungen auf den Körper. Die Wechselwirkung zwischen der Psyche und dem Körper ist komplex und kann zu einer Vielzahl körperlicher Symptome führen.

Der Zusammenhang zwischen dem Vegetativen Nervensystem und der Generalisierten Angststörung 

Der Zusammenhang zwischen dem Vegetativen Nervensystem (VNS) und der Generalisierten Angststörung ist von entscheidender Bedeutung, um die körperlichen Symptome dieser Erkrankung zu verstehen.

Die GAS ist geprägt von anhaltender Sorge und dauerhafter Anspannung. Dies führt zur Aktivierung des sympathischen Nervensystems, einem Bestandteil des VNS. Das sympathische Nervensystem wird oft als die „Kampf- oder Fluchtreaktion“ bezeichnet, und es ist evolutionär bedingt, um den Körper auf potenzielle Gefahren vorzubereiten. Es ist darauf ausgelegt, in Stresssituationen den Körper für eine schnelle Reaktion zu mobilisieren.

Allerdings kann bei Menschen mit GAS das sympathische Nervensystem überaktiv sein. Das bedeutet, dass es dauerhaft und unnötigerweise aktiviert ist, selbst wenn keine unmittelbare Bedrohung besteht. Dies führt zu einer anhaltenden physischen Stressreaktion im Körper. Diese Überaktivität des sympathischen Nervensystems kann eine erhebliche Auswirkung auf den Körper und die Gesundheit haben.

Generalisierte Angststörung – körperliche Symptome:

Muskelverspannungen: Menschen mit GAS neigen dazu, ihre Muskeln ständig anzuspannen. Dies kann zu Verspannungen und Schmerzen im Nacken, Schultern und Rücken führen.

Kopfschmerzen: Die erhöhte Anspannung kann Kopfschmerzen auslösen. Dies kann von leichten Spannungskopfschmerzen bis zu starken Migräneattacken reichen.

Herz-Kreislauf-Symptome: Ein anhaltend hoher Stresspegel kann zu Herzrasen, Herzstolpern und einem erhöhten Blutdruck führen.

Magen-Darm-Probleme: Die GAS kann sich auch auf den Magen-Darm-Trakt auswirken, was zu Bauchschmerzen, Übelkeit, Durchfall und Verstopfung führt.

Schlafstörungen: Angst und Sorgen können zu Schlafstörungen führen, was die körperliche Erschöpfung verstärkt.

Atemprobleme: Ein häufiges Symptom der GAS ist das Gefühl, nicht genug Luft zu bekommen. Dies kann zu flacher Atmung und Atembeschwerden führen.

Schwindel: Schwindelgefühle treten bei einigen Menschen mit GAS auf, was zu Unsicherheit und Gleichgewichtsproblemen führen kann.

Schweißausbrüche: Übermäßiges Schwitzen, besonders in Stresssituationen, ist ein weiteres körperliches Symptom.

Bewältigung der körperlichen Symptome:

Die körperlichen Symptome der GAS können belastend sein, aber es gibt Möglichkeiten, sie zu bewältigen. Eine effektive Therapie, wie kognitive Verhaltenstherapie, kann dazu beitragen, die psychische Gesundheit zu verbessern und die körperlichen Symptome zu lindern. Entspannungstechniken wie Yoga, Meditation, Achtsamkeit und Atemübungen können ebenfalls hilfreich sein. Die frühzeitige Intervention und die professionelle Unterstützung sind der Schlüssel zur Bewältigung der körperlichen Symptome der GAS und zur Verbesserung der Lebensqualität.

Biofeedback zur Bewältigung der Körperlichen Symptome der Generalisierten Angststörung

Die körperlichen Symptome, die mit der GAS einhergehen, können belastend sein und die Lebensqualität der Betroffenen stark beeinträchtigen. In diesem Zusammenhang hat sich das Biofeedback als eine wirksame Methode zur Bewältigung dieser Symptome herausgestellt.

Was ist Biofeedback?

Biofeedback ist eine Technik, die darauf abzielt, den Menschen bewusst zu machen, wie bestimmte Körperfunktionen funktionieren, und ihnen zu ermöglichen, diese Funktionen aktiv zu beeinflussen. Mithilfe von Biofeedback-Geräten werden physiologische Parameter wie Muskelspannung, Herzfrequenz, Atmung und Hauttemperatur gemessen und dem Betroffenen in Echtzeit zurückgemeldet.

Wie Biofeedback bei der GAS hilft:

Muskelverspannungen: Menschen mit GAS neigen dazu, ihre Muskeln ständig anzuspannen, was zu Verspannungen und Schmerzen führt. Mit Hilfe des Biofeedbacks können Betroffene lernen, die Muskelspannung zu erkennen und zu reduzieren. Sie erhalten visuelles oder auditives Feedback, wenn ihre Muskelspannung abnimmt, was sie motiviert, Entspannungstechniken zu praktizieren.

Herz-Kreislauf-Symptome: Das Biofeedback kann auch dazu beitragen, Herzrasen und Herzstolpern zu reduzieren, indem es den Betroffenen zeigt, wie sie ihre Herzfrequenz kontrollieren können. Dies erfolgt oft durch Atemtechniken, die die Herzfrequenz regulieren.

Atemprobleme: Eine flache Atmung ist ein häufiges Symptom der GAS. Das Biofeedback kann den Betroffenen beibringen, tiefes und entspanntes Atmen zu praktizieren, um Atembeschwerden zu minimieren.

Die Vorteile von Biofeedback:

Biofeedback bietet mehrere Vorteile bei der Bewältigung der körperlichen Symptome der GAS. Es ermöglicht den Betroffenen, eine aktive Rolle bei der Kontrolle ihrer physiologischen Reaktionen zu übernehmen. Dies kann dazu beitragen, die körperliche Anspannung zu reduzieren, die Herz-Kreislauf-Funktion zu normalisieren und die Atmung zu verbessern.

Darüber hinaus ist Biofeedback eine nicht-invasive Methode, die keine Medikamente erfordert und keine Nebenwirkungen hat. Es kann in Verbindung mit anderen Therapieformen, wie kognitiver Verhaltenstherapie, eingesetzt werden, um die Wirksamkeit der Behandlung zu erhöhen.

Fazit

Die körperlichen Symptome der GAS sind oft eng mit der psychischen Belastung verbunden. Die frühzeitige Diagnose und die professionelle Unterstützung sind entscheidend, um die Auswirkungen der GAS auf den Körper zu minimieren und die Lebensqualität der Betroffenen zu verbessern. Es ist wichtig zu verstehen, dass die GAS nicht nur den Geist, sondern auch den Körper beeinflussen kann und daher eine ganzheitliche Herangehensweise an die Behandlung erfordert.

Neurologe und Psychotherapeut

Dr. Pastushenko