ADHS Diagnose Behandlung

Diagnose und Behandlung von ADHS: Häufig gestellte Fragen und Antworten.

Einführung

Aufmerksamkeitsdefizit-Hyperaktivitätsstörung (ADHS) ist eine neurologische Störung, die sich in Schwierigkeiten beim Aufrechterhalten der Aufmerksamkeit, Impulsivität und Hyperaktivität äußert. Es ist eine der häufigsten Störungen im Kindesalter, die oft auch bis ins Erwachsenenalter fortbesteht. Eine effektive Behandlung von ADHS kann dazu beitragen, die Symptome zu reduzieren und die Lebensqualität von Betroffenen zu verbessern. Eine vielversprechende Option ist die Verhaltenstherapie.

Die Verhaltenstherapie ist eine Form der Psychotherapie, die darauf abzielt, das Verhalten von Menschen durch spezifische Techniken und Strategien zu ändern. Im Falle von ADHS konzentriert sich die Verhaltenstherapie darauf, unerwünschte Verhaltensweisen zu reduzieren und positive Verhaltensweisen zu fördern. Ein Hauptziel der Verhaltenstherapie bei ADHS ist es, den Betroffenen dabei zu helfen, ihre Aufmerksamkeit zu verbessern, ihre Impulsivität zu kontrollieren und ihre Hyperaktivität zu reduzieren.

Die Verhaltenstherapie bei ADHS kann in Einzel- oder Gruppensitzungen durchgeführt werden. Einzeltherapie kann besonders hilfreich sein, wenn es darum geht, individuelle Ziele zu setzen und spezifische Techniken zur Verhaltensänderung zu erlernen. Gruppentherapie bietet den Vorteil, dass Betroffene mit anderen in ähnlichen Situationen in Kontakt treten können und von ihren Erfahrungen profitieren können.

Welche Gründe sind für diesen gestiegenen Beratungsbedarf zu ADHS und Verhaltenstherapie verantwortlich?

Es gibt mehrere Gründe für den gestiegenen Beratungsbedarf in Bezug auf ADHS und Verhaltenstherapie. Einer dieser Gründe ist die zunehmende Aufklärung und Sensibilisierung der Öffentlichkeit für ADHS, was zu einer erhöhten Nachfrage nach Diagnose und Behandlung führt. In diesem Zusammenhang können die Spätfolgen der Corona-Pandemie dazu beitragen, dass Menschen vermehrt psychische Probleme und Konzentrationsprobleme  entwickeln oder sich bereits vorhandene Probleme verstärken.

Ein möglicher Grund für den gestiegenen Beratungsbedarf ist eine höhere Diagnoserate von ADHS bei Kindern und Erwachsenen. ADHS wird heute besser erkannt und diagnostiziert als in der Vergangenheit. 

Darüber hinaus kann auch die erhöhte Belastung im schulischen und beruflichen Umfeld dazu beitragen, dass Menschen Hilfe suchen, um mit den Symptomen umzugehen. In den letzten Monaten war die Stressbelastung besonders außergewöhnlich.

Zudem hat sich in den letzten Jahren gezeigt, dass Verhaltenstherapie eine effektive Behandlungsmethode für ADHS sein kann. Im Vergleich zu Medikamenten hat die Verhaltenstherapie oft weniger Nebenwirkungen und kann langfristige Verbesserungen im Verhalten und in der Lebensqualität bringen.  Betroffene sind eher dazu bereit, ihre eigene Verantwortung zu übernehmen und auf eine medikamentöse Behandlung zu verzichten.

Eine weitere Möglichkeit für den gestiegenen Beratungsbedarf könnte sein, dass sich immer mehr Menschen über psychische Erkrankungen informieren (wofür auch Corona-Gewohnheiten verantwortlich sein könnten) und gezielt nach Hilfe suchen, um ihre Symptome zu verbessern.

Mit welchen Fragen von ADHS- Patienten sind Sie am häufigsten konfrontiert?

Als Neurologe und Psychotherapeut werde ich bei der Behandlung von Patienten mit ADHS oft mit folgenden Fragen konfrontiert:

  1. Gibt es objektive Kriterien für die Diagnose von ADHS?
  2. Wie kann ich meine ADHS-Symptome effektiv kontrollieren?
  3. Welche Medikamente sind zur Behandlung von ADHS verfügbar und welche Nebenwirkungen können sie haben?
  4. Kann ich auch ohne Medikamente meine ADHS-Symptome behandeln?
  5. Wie kann ich meine Konzentration und Aufmerksamkeit verbessern?
  6. Wie kann ich mein impulsives Verhalten reduzieren?
  7. Wie kann ich besser mit meinen Emotionen umgehen?
  8. Wie lange dauert eine Verhaltenstherapie bei ADHS und wie oft muss ich kommen?
  9. Wie unterscheidet sich die Verhaltenstherapie von anderen Behandlungsformen bei ADHS?
  10. Wie kann ich meine Motivation steigern, um meine Therapie erfolgreich abzuschließen?
  11. Welche Verhaltensänderungen können im Alltag helfen, die Symptome von ADHS zu reduzieren?

Diese Fragen sind häufig, da sie den Patienten helfen, besser zu verstehen, wie sie ihre Symptome kontrollieren und ihre Lebensqualität verbessern können. 

Gibt es einen Rat, den Sie ADHS – Betroffenen geben möchten?

Hier sind einige Tipps und Ratschläge, die Menschen mit ADHS unterstützen können:

  1. Suchen Sie professionelle Hilfe: Eine professionelle Therapie kann dazu beitragen, die Symptome von ADHS zu kontrollieren und das Leben besser zu bewältigen. Es ist wichtig, einen qualifizierten Therapeuten zu finden, der sich auf ADHS spezialisiert hat.
  2. Entwickeln Sie Strategien zur Selbstkontrolle: Selbstkontrolle kann schwierig sein für Menschen mit ADHS. Es kann helfen, Strategien zu entwickeln, um das impulsive Verhalten zu reduzieren und bessere Entscheidungen zu treffen. Ein strukturierter Zeitplan kann helfen, die täglichen Aufgaben zu organisieren und das Gefühl der Überforderung zu reduzieren. Es kann auch helfen, sich an wichtige Termine und Aufgaben zu erinnern.
  3. Praktizieren Sie Achtsamkeit: Achtsamkeitsübungen können helfen, den Geist zu beruhigen und sich auf den Moment zu konzentrieren. Es kann auch helfen, Stress und Angst zu reduzieren.
  4. Bewegung und Entspannung: Bewegung und Entspannung können dazu beitragen, den Geist und Körper zu entspannen und Symptome von ADHS zu reduzieren.
  5. Umgebung anpassen: Es kann helfen, die Umgebung anzupassen, um Ablenkungen zu minimieren und eine produktive Umgebung zu schaffen. Zum Beispiel, können die Umgebung ruhig und frei von Ablenkungen sein.

Es ist wichtig zu beachten, dass jeder Mensch mit ADHS individuell ist und dass nicht alle Ratschläge für jeden passen. Es ist wichtig, individuell anzupassen und zu experimentieren, was für jeden am besten funktioniert.