Extrasystolen bei Stress

Extrasystolen bei Stress – Ursachen, Symptome und Behandlung

Stress ist in unserer heutigen Gesellschaft allgegenwärtig und kann sich auf viele Aspekte unseres Lebens auswirken, einschließlich unserer Gesundheit. Eine der möglichen gesundheitlichen Auswirkungen von Stress sind Extrasystolen. In diesem Artikel werden wir uns genauer mit dem Zusammenhang zwischen Stress und Extrasystolen befassen, die Ursachen, Symptome und die möglichen Behandlungsoptionen.

Was sind Extrasystolen?

Extrasystolen sind unregelmäßige Herzschläge, die außerhalb des normalen Herzrhythmus auftreten. In den meisten Fällen sind sie ungefährlich und werden von den meisten Menschen gelegentlich erlebt. Sie können sich anfühlen wie ein „Herzstolpern“ oder ein unregelmäßiger Schlag im Brustbereich. Die meisten Menschen spüren Extrasystolen kaum oder gar nicht. Dennoch kann ihre Häufigkeit und Intensität variieren und bei einigen Menschen zu Besorgnis führen.

Stress als Auslöser von Extrasystolen

Stress kann ein bedeutender Auslöser für Extrasystolen sein. Wenn wir gestresst sind, setzt unser Körper Stresshormone wie Adrenalin frei, die das Herz beeinflussen können. Dies kann zu einer vorübergehenden Veränderung des Herzrhythmus führen und Extrasystolen auslösen. Bei einigen Menschen, insbesondere bei denen, die bereits an Herzproblemen leiden, kann Stress die Wahrscheinlichkeit von Extrasystolen erhöhen.

Physiologische Ursachen von Extrasystolen bei Stress

Der Zusammenhang zwischen Stress und Extrasystolen kann durch physiologische Faktoren erklärt werden. Das vegetative Nervensystem, das in zwei Hauptkomponenten unterteilt ist – das sympathische und das parasympathische Nervensystem, spielt dabei eine entscheidende Rolle.

Sympathisches Nervensystem bei Stress

Stress aktiviert das sympathische Nervensystem, was zu einer Reihe von Veränderungen führt. Dieser „Kampf- oder Flucht“-Zweig des Nervensystems erhöht die Freisetzung von Stresshormonen wie Adrenalin und Noradrenalin. Diese Hormone wirken auf das Herz und bewirken eine Steigerung der Herzfrequenz und einen Anstieg des Blutdrucks. Die gesteigerte Herzaktivität kann dazu führen, dass das Herz in unregelmäßigen Abständen schlägt, was Extrasystolen verursachen kann.

Parasympathisches Nervensystem zur Stressbewältigung

Nachdem der Stress abklingt, übernimmt das parasympathische Nervensystem die Kontrolle. Es hat die Aufgabe, den Körper zu beruhigen und in einen entspannten Zustand zurückzuführen. Die Aktivierung dieses „Ruhe- und Verdauungs“-Zweigs des Nervensystems trägt dazu bei, die Herzfrequenz zu normalisieren und den Stresshormonspiegel zu senken. Dies kann dazu beitragen, Extrasystolen zu reduzieren, sobald der Stressniveau abnimmt.

Die Wechselwirkung zwischen diesen beiden Nervensystemen und die Auswirkungen auf das Herz können zu den beobachteten Extrasystolen bei stressbedingter Belastung führen.

Symptome von Extrasystolen

Die meisten Menschen bemerken Extrasystolen nicht, da sie keine spürbaren Symptome verursachen. Wenn sie jedoch stark ausgeprägt oder häufig auftreten, können sie folgende Symptome verursachen:

  • Herzstolpern oder Herzklopfen.
  • Ein unangenehmes Druckgefühl in der Brust.
  • Kurzzeitige Schwindelanfälle.
  • Atemnot.

Es ist wichtig zu beachten, dass diese Symptome auch auf ernstere Herzerkrankungen hinweisen können. Wenn Sie diese Symptome erleben, sollten Sie unbedingt ärztlichen Rat einholen, um die genaue Ursache abzuklären.

Behandlung von Extrasystolen

In den meisten Fällen erfordern Extrasystolen keine spezielle Behandlung, da sie harmlos sind. Wenn Stress jedoch der Hauptauslöser ist, kann die Beherrschung von Stress dazu beitragen, die Anzahl der Extrasystolen zu reduzieren. Hier sind einige Tipps, wie Sie Stress besser bewältigen können:

  • Entspannungstechniken wie Meditation, Achtsamkeit, Yoga oder Progressive Muskelentspannung erlernen.
  • Ausreichend Schlaf und regelmäßige körperliche Bewegung.
  • Eine ausgewogene Ernährung und ausreichend Flüssigkeitszufuhr.
  • In einigen Fällen kann Ihr Arzt Medikamente verschreiben, um die Häufigkeit oder Intensität von Extrasystolen zu reduzieren. Dies ist jedoch nur in schweren Fällen erforderlich.

Fazit

Extrasystolen können in Verbindung mit Stress auftreten, aber sie sind in den meisten Fällen harmlos. Es ist wichtig, stressreduzierende Maßnahmen zu ergreifen und einen gesunden Lebensstil zu pflegen, um das Risiko von Extrasystolen zu minimieren. Wenn Sie jedoch starke oder anhaltende Symptome erleben, sollten Sie immer einen Arzt aufsuchen, um eine genaue Diagnose und Empfehlungen für die Behandlung zu erhalten.

Neurologe und Psychotherapeut

Dr. Pastushenko