Extrasystolen in Ruhe

Extrasystolen in Ruhe: Ursachen, Symptome und Behandlung

Einleitung

Extrasystolen, auch als Herzextraschläge bekannt, sind unregelmäßige Herzschläge, die außerhalb des normalen Herzrhythmus auftreten. Sie können beängstigend sein, insbesondere wenn sie in Ruhe auftreten. In diesem Artikel werden wir uns ausführlich mit den Ursachen, Symptomen und Behandlungsmöglichkeiten von Extrasystolen in Ruhe befassen.

Was sind Extrasystolen in Ruhe?

Extrasystolen sind Herzschläge, die vorzeitig oder unregelmäßig auftreten. Normalerweise spüren wir sie nicht, da sie im normalen Herzrhythmus untergehen. Wenn sie jedoch in Ruhe auftreten, können sie als ein spürbares „Aussetzen“ oder „Flattern“ des Herzens wahrgenommen werden. Dies kann äußerst beunruhigend sein.

Ursachen von Extrasystolen in Ruhe:

Stress und Angst:

Stress und Angstzustände können das autonome Nervensystem aktivieren, was zu Extrasystolen führen kann, insbesondere in Ruhephasen. 

Das autonome Nervensystem ist ein wichtiger Teil des Nervensystems, der automatisch und unbewusst lebenswichtige Körperfunktionen wie Herzschlag, Atmung, Verdauung und mehr reguliert. Es besteht aus zwei Hauptkomponenten: dem sympathischen Nervensystem und dem parasympathischen Nervensystem.

Das sympathische Nervensystem wird oft als der „Fight-or-Flight“-Modus bezeichnet. Es wird aktiviert, wenn der Körper auf Stress oder Bedrohung reagiert. In solchen Situationen werden Stresshormone wie Adrenalin und Noradrenalin freigesetzt. Diese Hormone bewirken, dass das Herz schneller schlägt und die Blutgefäße sich verengen. Dies dient dazu, dem Körper die nötige Energie und Aufmerksamkeit zu verschaffen, um auf die Stresssituation zu reagieren.

Das parasympathische Nervensystem dagegen wird oft als der „Rest-and-Digest“-Modus bezeichnet. Es ist für Entspannung und Erholung verantwortlich und senkt die Herzfrequenz.

Wenn eine Person unter Stress oder Angstzuständen leidet, erfolgt eine verstärkte Aktivierung des sympathischen Nervensystems. Dies führt zu einer erhöhten Freisetzung von Stresshormonen, die das Herz dazu veranlassen, schneller und unregelmäßiger zu schlagen. Die elektrische Aktivität des Herzens wird gestört, was zu Extrasystolen führen kann. In Ruhephasen ist das autonome Nervensystem besonders empfindlich auf Stress und Angst, weshalb Extrasystolen in diesen Situationen häufiger auftreten.

Koffein und Stimulanzien:

 Der Konsum von koffeinhaltigen Getränken und anderen Stimulanzien kann Extrasystolen auslösen, wenn sie in großen Mengen oder empfindlichen Personen konsumiert werden.

Herzkrankheiten:

 Vorhandene Herzkrankheiten wie koronare Herzkrankheit, Herzklappenprobleme oder Herzmuskelstörungen können Extrasystolen in Ruhe begünstigen.

Elektrolytungleichgewichte: 

Ein Mangel an wichtigen Elektrolyten wie Kalium, Natrium oder Kalzium kann die elektrische Aktivität des Herzens beeinflussen und Extrasystolen verursachen.

Symptome von Extrasystolen in Ruhe:

Die Symptome von Extrasystolen können variieren, aber sie werden oft als ein spürbares Herzflattern, Herzaussetzen oder eine unangenehme Druckstelle in der Brust beschrieben. In Ruhephasen sind sie häufiger wahrnehmbar.

Behandlung von Extrasystolen in Ruhe:

Die Behandlung hängt von der Ursache und der Schwere der Extrasystolen ab. In den meisten Fällen sind sie harmlos und erfordern keine spezielle Behandlung. Wenn jedoch Extrasystolen in Ruhe häufig auftreten oder mit anderen Symptomen wie Schwindel oder Atemnot einhergehen, ist es ratsam, ärztlichen Rat einzuholen. Ihr Arzt kann eine umfassende Untersuchung durchführen und je nach Bedarf Empfehlungen für Medikamente, Lebensstiländerungen oder Stressbewältigung geben.

Fazit

Extrasystolen in Ruhe können beängstigend sein, aber sie sind nicht immer ein Zeichen für eine ernsthafte Herzkrankheit. Es ist wichtig, die möglichen Ursachen und Symptome zu verstehen und bei Bedarf ärztlichen Rat einzuholen. Ein gesunder Lebensstil, die Vermeidung von übermäßigem Koffeinkonsum und Stressmanagement können dazu beitragen, das Auftreten von Extrasystolen in Ruhe zu reduzieren und die Herzgesundheit zu fördern.

Neurologe und Psychotherapeut

Dr. Pastushenko