Soziale Angststörung

Soziale Angststörung: Ursachen, Symptome und Behandlungsmöglichkeiten

Die soziale Angststörung, auch als soziale Phobie bekannt, ist eine ernsthafte psychische Erkrankung, die das Leben der Betroffenen erheblich beeinträchtigen kann. In diesem Artikel werden wir uns eingehend mit der sozialen Angststörung befassen, einschließlich ihrer Ursachen, Symptome und der verfügbaren Behandlungsmöglichkeiten.

Ursachen der sozialen Angststörung

Die genauen Ursachen der sozialen Angststörung sind komplex und können von Person zu Person variieren. Es wird angenommen, dass eine Kombination von genetischen, neurobiologischen und Umweltfaktoren eine Rolle spielt. Zu den möglichen Ursachen gehören:

Genetische Veranlagung: Menschen, deren Familienmitglieder an sozialer Angststörung leiden, haben ein höheres Risiko, selbst daran zu erkranken.

Neurobiologische Faktoren: Ungleichgewichte in bestimmten chemischen Botenstoffen im Gehirn, wie Serotonin, könnten die Entstehung der Störung begünstigen.

Frühe Erfahrungen: Traumatische oder peinliche Erlebnisse in der Kindheit oder Jugend können die Entwicklung sozialer Ängste fördern.

Symptome der sozialen Angststörung

Die soziale Angststörung äußert sich durch intensive Angst oder Angst vor sozialen Situationen. Zu den häufigsten Symptomen gehören:

Übermäßige Sorge über das Urteil anderer: Betroffene haben große Angst davor, von anderen negativ beurteilt oder peinlich berührt zu werden.

Vermeidung sozialer Situationen: Um die Angst zu vermeiden, ziehen sich Menschen mit sozialer Angst oft aus sozialen Aktivitäten zurück oder vermeiden sie ganz.

Körperliche Symptome: Zu den körperlichen Symptomen gehören Zittern, Erröten, Schwitzen, Herzrasen und Übelkeit.

Negative Selbstbewertung: Betroffene haben oft ein geringes Selbstwertgefühl und fühlen sich minderwertig.

Verhaltenstherapie bei sozialen Phobien: Der Weg zur Überwindung

Die kognitive Verhaltenstherapie (CBT) ist die am häufigsten empfohlene und am besten erforschte Form der Psychotherapie zur Behandlung von sozialen Phobien oder sozialer Angststörung. CBT konzentriert sich darauf, negative Denkmuster und Verhaltensweisen zu identifizieren und zu verändern, die zur sozialen Angst beitragen. Hier sind einige Schlüsselaspekte der Verhaltenstherapie bei sozialen Phobien:

1. Identifikation negativer Denkmuster: In der Anfangsphase der CBT lernen die Betroffenen, ihre negativen Gedanken und Überzeugungen zu erkennen, die dazu führen, dass sie soziale Situationen fürchten. Diese Gedanken könnten sich auf die Befürchtung von Ablehnung, Peinlichkeit oder negativem Urteil durch andere konzentrieren.

2. Realitätsprüfung: Ein wichtiger Schritt in der CBT ist die Untersuchung und Prüfung dieser negativen Gedanken. Betroffene lernen, objektiv zu beurteilen, wie wahrscheinlich es ist, dass die befürchteten negativen Ereignisse tatsächlich eintreten. Dies hilft, verzerrte Denkmuster zu korrigieren.

3. Entwicklung von Bewältigungsstrategien: In der Therapie erlernen die Patienten Bewältigungsstrategien, um mit ihrer sozialen Angst umzugehen. Dies kann das Erlernen von Entspannungstechniken, das Üben von Stressbewältigung oder die Verbesserung sozialer Fähigkeiten umfassen.

4. Expositionstherapie: Ein zentraler Bestandteil der CBT bei sozialen Phobien ist die Expositionstherapie. Dies beinhaltet das schrittweise Herangehen an die gefürchteten sozialen Situationen, beginnend mit weniger angstauslösenden und schrittweise fortschreitenden zu anspruchsvolleren. Dies hilft den Betroffenen, ihre Ängste zu überwinden und das Selbstvertrauen in sozialen Situationen aufzubauen.

5. Nachbehandlungsplan: Nach Abschluss der aktiven Therapiephase ist es wichtig, einen Nachbehandlungsplan zu erstellen, der die langfristige Aufrechterhaltung der Fortschritte unterstützt. Dies kann beinhalten, weiterhin Bewältigungsstrategien anzuwenden und in schwierigen Zeiten Unterstützung zu suchen.

Vorteile der Verhaltenstherapie:

Evidenzbasiert: CBT ist eine evidenzbasierte Therapieform, was bedeutet, dass sie durch umfangreiche Forschung und klinische Erfahrung gestützt wird.

Langfristige Wirkung: Die Verhaltenstherapie zielt darauf ab, langfristige Veränderungen im Denken und Verhalten der Betroffenen zu bewirken, wodurch Rückfälle reduziert werden können.

Ermutigt zur Eigenverantwortung: CBT legt großen Wert darauf, den Betroffenen die Werkzeuge zur Selbsthilfe zu geben, damit sie ihre Ängste eigenständig bewältigen können.

Fazit

Die soziale Angststörung ist eine ernsthafte Erkrankung, die das Leben der Betroffenen stark beeinflussen kann. Es ist wichtig zu erkennen, dass Hilfe verfügbar ist, und dass die meisten Menschen mit sozialer Angststörung mit der richtigen Behandlung eine erhebliche Besserung erfahren können. Wenn Sie oder jemand, den Sie kennen, unter sozialer Angst leidet, zögern Sie nicht, professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen und Unterstützung zu suchen. Es gibt Hoffnung auf ein erfülltes und zufriedenes Leben trotz dieser Herausforderung.